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Wolfsburg: Mobilfunksender neben Kindertagesstätten

Quelle: newsclick.de, 13.04.2002

Sendeantenne auf Mehrzweckhalle geplant - Eindeutig falsche Angaben in Kenntnisgabe der Verwaltung

Mobilfunkanlage gegenüber der Kita?
Von Werner Appe
MÖRSE. Als Ortsratsmitglied Ulrike van Geuns-Rosch am Freitag die Ratspost durchlas, traute sie wie auch die WN bei einer schriftlichen Kenntnisgabe des städtischen Geschäftsbereichs Bürgerdienste ihren Augen nicht: Auf der Mehrzweckhalle, Hattorfer Straße 14, ist die Errichtung einer Mobilfunk-Sendeanlage geplant - entgegen einer Selbstverpflichtung der Verwaltung.

In der Begründung wird dazu ausgeführt, dass die Mehrzweckhalle sich in städtischem Eigentum befinde und dass die Entfernung zur nächsten Schule oder Kindertagesstätte mehr als 150 Meter betrage. Deshalb werde die Stadt entsprechend der Empfehlung der TÜV Nordgruppe kein Standortgutachten fordern, und eine Baugenehmigung sei auch nicht erforderlich, weil kein Antennenmast gebaut werden soll.

Wer sich in Mörse auskennt, der weiß aber, dass sich die DRK-Kindertagesstätte direkt neben der Mehrzweckhalle befindet. "Das sind weit weniger als 150 Meter, vielleicht nur 20 Meter", schätzt die CDU-Ortsrätin. Außerdem findet in der Mehrzweckhalle der Sportunterricht der Grundschule statt, die zwar rund 200 Meter entfernt liegt, aber von der aus die Kinder dann direkt auf die Mobilfunkanlage zumarschieren.

So gibt es also zwei gute Gründe, diese offensichtliche Fehlplanung der Verwaltung abzulehnen. "Das kann absolut nicht angehen", so Ulrike van Geuns-Rosch auf WN-Anfrage. Die CDU-Ortsratsfraktion werde am Montag darüber sprechen, und in der Ortsratssitzung am Donnerstag, 18. April, von 18 Uhr an im Jugendfreizeitheim in Ehmen, Am Alten Bahnhof, müsse diese eigentlich unverständliche Planung abgelehnt werden.

Dieser Meinung ist auch SPD-Ortsratsmiglied Wilhelm Lieven, der von den WN von der Planung zum Bau einer Sendeanlage auf der Mehrzweckhalle erfuhr. Deshalb ist wohl ein einstimmiges Ortsratsvotum gegen dieses "Eigentor" der Verwaltung zu erwarten. Das Gebäude der Kindertagesstätte ist nämlich auch städtisches Eigentum, und da ist es umso unverständlicher, dass eine derart falsche Entfernungsangabe gemacht werden konnte. Die zuständigen Mitarbeiter im Umweltamt waren am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Auch in Ehmen soll auf einem städtischen Gebäude eine Mobilfunkanlage entstehen, und zwar auf dem Haus Mörser Straße 16, dem Sitz der Verwaltungsstelle. Da stimmen die Entfernungsangaben in der Kenntnisgabe des Geschäftsbereichs Bürgerdienste: Sowohl Grundschule als auch Kindertagesstätte sind mehr als 150 Meter entfernt.

Kommentar der Elektrosmognews: 50, 100 oder 150 Meter, wenn da keine Gebäude dazwischen sind und die Antennen zu sehen sind, macht das kaum einen Unterschied. Zum Thema Abstände: http://www.elektrosmognews.de/news/abstaende.htm

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