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Roaming: Weniger Strahlenbelastung durch UMTS-Roaming bei T-Mobil und O2

EU-Kommission genehmigt Kooperation der beiden Betreiber beim UMTS-Netzaufbau

EU-Kommission: "Die Zusammenarbeit sei auch aus Umwelt- und Gesundheitserwägungen als eine Angelegenheit des Allgemeininteresses zu bewerten und somit zu genehmigen

Quelle: teltarif.de, 17.07.2003

Meldung von teltarif.de:

EU genehmigt UMTS-Kooperation zwischen D1 und o2

T-Mobile und mmo2 dürfen beim Aufbau eines UMTS-Netzes in Deutschland gemeinsame Infrastruktur betreiben

Die Zusammenarbeit der Mobilfunkbetreiber T-Mobile und mmo2 beim Aufbau eines UMTS-Netzes in Deutschland wurde am heutigen Mittwoch von der Europäischen Kommission genehmigt. Die britische mmO2 ist auf dem deutschen Markt mit o2 Germany vertreten.

Standortmitbenutzung keine Wettbewerbsbeschränkung

 Zur Begründung für die Genehmigung der Kooperation schrieb die EU-Wettbewerbskommission, dass die Standortmitbenutzung keine Wettbewerbsbedenken aufwerfe. Schließlich sei die Vereinbarung auf die Mitbenutzung der Grundinfrastruktur wie Masten, Stromversorgung, Gestelle und Kühlvorrichtungen beschränkt. Zudem sei die Zusammenarbeit auch aus Umwelt- und Gesundheitserwägungen als eine Angelegenheit des Allgemeininteresses zu bewerten und somit zu genehmigen.

Untersuchungen seitens der Kommission hatten ergeben, dass die Verbraucher durch das Inlandsroaming zwischen Netzbetreibern Vorteile in Form einer besseren und schnelleren Nutzungsmöglichkeit von UMTS-Diensten erlangen. Dies gelte insbesondere für die weniger besiedelten und ländlichen Gebiete Deutschlands. Die Zusammenarbeit von T-Mobile und o2 für das Roaming in ländlichen Gebieten ist zunächst bis zum 31. Dezember 2008 befristet.

Ebenfalls genehmigt wurde das Roaming durch die Kunden von o2 Germany auf dem Netz von T-Mobile in städtischen Gebiete - wenn auch für einen begrenzteren Zeitraum. Dadurch soll o2 Germany, der kleinste Betreiber auf dem deutschen Markt, in die Lage versetzt werden, bessere UMTS-Dienste zu einem früheren Zeitpunkt einzuführen. Auch hier ist die Zusammenarbeit nach einem strengen Zeitplan befristet.

Beide Unternehmen werden in Ballungsgebieten eigene Netze auf- und ausbauen, wie sich teltarif von o2 Germany und T-Mobile bestätigen ließ. Lediglich in dünn besiedelten, ländlichen Gebieten will o2 Germany längerfristig die Infrastruktur der Telekom-Tochter mit nutzen - natürlich gegen entsprechende Bezahlung.

o2 zahlt T-Mobile 210 Millionen Euro

Für den größeren geografischen Umfang der UMTS-Dienste zahlt der Münchener Mobilfunkbetreiber o2 nach Angaben von T-Mobile insgesamt 210 Millionen Euro. T-Mobile ist bekanntlich die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom und der zweitgrößte Mobilfunkbetreiber Europas.

Vorausgegangen war bereits im April eine Genehmigung für eine solche Kooperation in Großbritannien. Im Vereinigten Königsreich dürfen die beiden Unternehmen seit dem eine gemeinsame UMTS-Infrastruktur betreiben. Dazu gehören auch hier Trafo- und Kühlanlagen sowie Sendemasten. Außerdem dürfen die beiden Mobilfunkfirmen in dünner besiedelten Gebieten ihre eigenen Netzkapazität für andere Anbieter bereitstellen (Roaming).

Ausgenommen von dem Roaming-Verfahren sind die zehn größten Städte Großbritanniens. Auch die Genehmigung für Großbritannien erfolgte, weil die EU-Kommission keine Wettbewerbsbeschränkung feststellen konnte.

EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti sagte dazu im April, dass das Roaming in Großbritannien zwar den Wettbewerb einschränke, andererseits fördere es jedoch die Verbreitung der Mobilfunkdienste der 3. Generation. Diese Nutzeneffekte überwogen offensichtlich bei der Entscheidung der Kommission. Im Vorfeld der jetzt publik gemachten Genehmigung für den deutschen Markt gab man sich daher bei o2 und T-Mobile auf Anfrage von teltarif.de auch zuversichtlich, dass die Kooperation genehmigt wird.

Derartige Zufluchten in Kooperationen zeichnen sich schon lange ab. Grund dafür ist der enorme Kostendruck, den die Ersteigerung der UMTS-Lizenzen und der Netzaufbau nach sich ziehen. Zudem erhofft man sich so den immer wieder verschobenen Start von UMTS schneller realisieren zu können.

Thomas Wischniewski, teltarif.de

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