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Speichersdorf: 4 Leukämiefälle bei Kindern in der Nähe von Kirchturmsender

Quelle: www.bayreuth.de/Paperball

VORBACH

Eine lebhafte Diskussion zum Informationsabend über Mobilfunk bestritten die beiden Referenten der Bürgerinitiative und des Bund Naturschutzes.

Auf Nachfrage aus dem Publikum berichtete Diplomingenieur Helmut Günther vom Bund Naturschutz, dass es eine mit der Rinderstudie vergleichbare Studie mit Menschen noch nicht gebe. Die Einflüsse seien jedoch übertragbar auf den Menschen. Auch sei die Höhe des Senders nicht ausschlaggebend, sondern die Strahlung.

Heftige Diskussion

Heftig diskutiert wurden die Möglichkeiten, die Sendeanlage am Rande der Wohnbebauung zu verhindern. Bürgermeister Werner Roder, nach seinen Worten kein Befürworter der geplanten Anlage, sah hier keine rechtlichen Möglichkeiten, die Errichtung der genehmigungsfreien Sendeanlage zu verhindern. Ein Vertreter der Bronner Bürgerinitiative konterte, dass es Verträge zwischen Staatsregierung und Mobilfunkbetreibern gebe, die Spielräume vorgäben, und man solle sich nicht hinter Vorschriften verstecken. Ein Zuhörer aus einer Nachbargemeinde schlug vor, das Bürgerliche Gesetzbuch und andere Gesetzestexte zu nutzen. Helmut Günther meinte, ein weiteres Mittel sei, Druck auf die potenziellen Vermieter des Standortes auszuüben. In der Gemeinde solle man Geschlossenheit zeigen.
Eine Bürgerin bezog sich auf das Urteil des Oberlandesgerichtes Hamm, das eine Entscheidung zu Gunsten eines Mieters eines Mehrfamilienhauses getroffen habe, eine Installierung einer Mobilfunkantenne sei nicht gestattet worden. Nachdem die Antenne zu einer Einnahmequelle werde, dürften die Bewohner mangels wissenschaftlicher Ergebnisse nicht zum Versuchsobjekt werden.
 

Sorge um Arbeitsplätze

Eine weitere Frau wollte wissen, ob die Bürger Anspruch auf die Messergebnisse der drei untersuchten Mobilfunk-standorte hätten. Franz Mayerhofer verneinte einen Anspruch, man solle sich jedoch auf den Mobilfunkpakt berufen. Ein Vorbacher machte sich Sorge, dass mit einer Verhinderung der Sendeanlage der Verlust von Arbeitsplätzen einhergehe. Diese Befürchtung wurde offensichtlich nur von einigen wenigen geteilt. Ein Zuhörer schlug vor, einen kleinen Sender oder Verstärker nur für den Bereich des Firmengeländes zu installieren.

Ein weiterer Gast berichtete von den Beobachtungen von Dr. Voigt aus Speichersdorf. Wenige Monate nach der Inbetriebnahme eines Mobilfunksenders im Turm der katholischen Kirche habe er in der Umgebung des Kirchturmes vier Fälle leukämiekranker Kinder festgestellt.

Großen Beifall erntete eine Vorbacherin, die forderte, in Verantwortung für die Kinder und die Heimat auf eine Sendeanlage zu verzichten. Enttäuscht zeigte sich ein Zuhörer, dass die Firmenleitung und der Mobilfunkbetreiber T-mobile sich nicht den Ängsten der Bevölkerung stelle: Sie hätten ruhig kommen können, so seine Ansicht.
Der Sprecher der Vorbacher Bürgerinitiative, Peter Stickling, kündigte an, weiter zu kämpfen. Er bat die Anwesenden weiter um Unterstützung und um Eintragung um die vielerorts ausliegenden Unterschriftenlisten.
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Kommentar der Elektrosmognews: Solche Häufungen müssen durch Messungen systematisiert werden und Zusammenhänge bestätigt oder ausgeschlossen und dann gegebenfalls sofortige entsprechende Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung ergriffen werden. Erfahrungen von Atombombenabwürfen zeigen, dass sich Leukämie bei Kindern relativ schnell entwickeln kann. Laut Meinung verschiedener Wissenschaftler, z.B. Prof. Buchner, handelt es sich bei Mobilfunkstrahlung zwar um eine nichtionisierende Strahlung, die Wirkung sei jedoch ganz ähnlich.

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