Spanischer Epidemiologe: Elektromagnetische Felder eine der Haupt-Umweltrisikofaktoren für Leukämie
Quelle: El Pais, Beilage "Gesundheit", 5.11.2002
Sterblichkeit bei Leukämie in Spanien in den letzten 10 Jahren jährlich um 1,7 (Männer) bzw. 1,4 Prozent (Frauen) gestiegen
Der spanische Epidemiologe Rafael Gabriel Sánchez, der eine statistische Leukämiestudie der spanischen Stiftung Leukämie und Lymphom geleitet hat (veröffentlicht im "Weißbuch der Leukämie in Spanien 2002"), zählt elektromagnetische Felder zu den Haupt-Umweltrisikofaktoren für Leukämie.
Die Studie entstand unter Mitwirkung des spanischen Verbandes für Hämatologie und Hämotherapie, der spanischen Transplantat-Organisation und dem Gesundheits- und Verbraucherministerium. Die untersuchte Bevölkerung repräsentiert 20 Millionen Spanier.
Nach der Studie beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate bei Leukämie in Spanien zur Zeit ca. 40 %, d.h. 60 % der Erkrankten leben nach 5 Jahren nicht mehr. In Dänemark sterben sogar 71 % der Erkrankten im Zeitraum von 5 Jahren nach Ausbruch der Krankheit, in Frankreich 51 %. Die Überlebensrate zeigt große Unterschiede in Abhängigkeit von der Art der Leukämie.
Nach den Ergebnissen der Studie, die vom Epidemiologen Rafael Gabriel Sánchez koordiniert wurde, ist die Sterblichkeit bei Leukämie in den letzten zehn Jahren jährlich um 1,7 % bei Männern und 1,4 % bei Frauen gestiegen.
Nach den Worten von Sanchez existieren viele Risikofaktoren für Leukämie sowie genetische Komponenten. Bei der größten Zahl der Fälle akuter Leukämie wurden Chromosomenveränderungen gefunden, ohne dass die verantwortlichen Umweltfaktoren gefunden wurden. Dennoch, so Sanchez, zählen wir folgende Umwelteinflüsse nach wie vor zu den Haupt-Umweltrisikofaktoren: Ionisierende Strahlung, verschiedene Lösungsmittel und Pflanzenschutzmittel, bestimmte Behandlungsformen bei Chemotherapie, elektromagnetische Felder und Viren.