Medizinphysiker Lebrecht von Klitzing: Erhöhtes Krebsrisiko durch Handynutzung
Quelle: Kieler Nachrichten, 25.11.2002
Gettorf (wel) Gerade vor Weihnachten
boomt das Geschäft mit den Handys: Klein, edel und leistungsfähig
sollen sie sein. Da wollen sich viele Menschen nicht gern mit den Risiken
der Strahlensender befassen, die sich beim Telefonieren gefährlich
nah am Hirn befinden. "Die Krebsrate steigt durch Handy-Telefonieren",
warnte der Medizinphysiker Dr. Lebrecht von Klitzing Freitagabend in einem
Vortrag des Familienfördervereins in Gettorf. Der Handy-Kritiker,
der ein Untersuchungslabor betreibt und am Internationalen Institut für
Biophysik (Neuss) arbeitet, sprach vor rund 20 Zuhörern. Er erklärte,
wie Handys, Mobilfunkstationen und schnurlose Telefone funktionieren und
warum sie so gefährlich für den menschlichen Organismus sind.
"Das größte Problem in Deutschland ist, dass die gesetzlich
fest gelegten Grenzwerte der Strahlenbelastung viel zu hoch angesetzt sind",
betonte Klitzing. Während die Weltgesundheitsbehörde Strahlendosen
von 120 Mikrowatt pro Quadratmeter bereits als potenziell krebserregend
einstufe, dürfen Mobilfunkanlagen hierzulande mit bis zu 9000 mW/m2
strahlen, hieß es. In Italien dagegen liege der Grenzwert bei gerade
mal 100 mW/m2.
"Dabei könnte die Industrie
die gefährliche gepulste Strahlung deutlich vermindern, damit das
Handy-Telefonieren funktioniert", weiß der Wissenschaftler. "Doch
die Strahlung wird so stark gemacht, damit die Nutzer auch noch aus Stahlbetonkellern
problemlos telefonieren können." Noch gefährlicher als Handy-Strahlen
seien digitale Schnurlos-Telefone im Haushalt, da diese rund um die Uhr
gepulste Strahlung zur Basisstation aussenden, "auch wenn gar nicht telefoniert
wird." Der Experte rät, beim Kauf darauf zu achten, dass die Telefone
mit der etwas älteren, aber harmlosen, analogen Technologie funktionieren
und nicht nach dem strahlungsintensiven DECT-Standard.
Während eine Studie aus Dänemark zeigte, dass die Krebsrate nach fünf Jahren Handy-Gebrauch noch nicht erhöht sei, steige sie dagegen nach zehnjähriger Nutzungsdauer an. "In Finnland und Schweden, wo es Handys schon viel länger gibt als bei uns, zeigten Untersuchungen eine klar erhöhte Tumorrate bei den Nutzern", berichtete Klitzing, der laufend sämtliche Untersuchungen auswertet. Alarmierend seien aktuelle Forschungsergebnisse der Uni-Neurochirurgie im schwedischen Lund: "Handy-Strahlung öffnet demnach die Blut-Hirn-Schranke: Gifte und Schadstoffe im Blutsystem können so ungehindert ins Gehirn wandern und noch nicht abschätzbare Schäden an den Gehirnzellen auslösen." Wer auf das Mobiltelefon angewiesen sei, sollte es möglichst selten nutzen und die Gesprächsdauer auf wenige Minuten begrenzen. Vor allem das Dauertelefonieren unter Jugendlichen sei gefährlich.
Weitere Informationen: Dr. Lebrecht von Klitzing, E-Mail: umweltphysik@t-online.de; Elektrosmog-Kritiker im Internet: www.buergerwelle.com
Anmerkung der Elektrosmognews:
Zu folgender Passage in dem Artikel liegen uns bisher keine konkreten Quellen vor:
"Während die Weltgesundheitsbehörde Strahlendosen von 120 Mikrowatt pro Quadratmeter bereits als potenziell krebserregend einstufe..."
Für Quellenhinweise hierzu wären wir dankbar und bitten um Zusendung entsprechender Informationen an: levels@elektrosmognews.de
Möglicherweise hat hier auch
der Journalist die WHO mit dem EU-Parlament, Abteilung STOA, verwechselt.
Für Hinweise hierzu wären wir dankbar.
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Hier können Sie mit Ihrer Unterschrift den Freiburger Appell unterstützen, der eine drastische Senkung der Strahlenbelastung bei Handys, Mobilfunksendern und DECT-Telefonen fordert, Handy-Nutzungsverbot für Kinder, Stopp des Netzausbaus, Mitspracherechte für die Bevölkerung u.a.:
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