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Politik und Industrie brüderlich vereint: Mobilfunk-Innovationspreis in Sachsen

Nachdem es offensichtlich bei T-Mobile an Ideen mangelt, wie man die Konsumenten wieder zu mehr Mobiltelefonieren bewegen kann, greift man in Sachsen auf staatliche Hilfe zurück, um die offensichtlich stagnierenden oder fallenden Umsätze wieder anzukurbeln: Man schreibt einen "Innovationspreis" an Schulen aus, immer noch auf der Suche nach der "Killer-Applikation". Folgende Nachricht erreichte uns dazu von Elektrosmognews Sachsen:

T-Mobile schreibt für 303 Schulen in Sachsen Innovationspreis aus

Einen neuen Weg Jugendliche für die neuen mobilen Kommunikationstechnologien zu begeistern, beschreitet T-Mobile in Sachsen. Unter der Schirmherrschaft des sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt werden derzeit 303 Schulen im Raum Dresden und seiner benachbarten Landkreise zu einem Wettbewerb aufgerufen: Schüler und Lehrer sollen sich zusammenfinden und darüber nachdenken, wie mobile Kommunikation in Zukunft aussehen könnte. (Sächsische Zeitung, 27.02.03; www.innovationspreis-dresden.de)

Grundsätzlich ist ein Wettbewerb zur mobilen Kommunikation an Schulen zu begrüßen. Einen bitteren Beigeschmack bekommt der Wettbewerb jedoch, weil es vor allem um ein Schmackhaftmachen einer Technologie geht, die gesundheitlich gerade für Schüler äußerst bedenklich ist.

Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, wie schädlich die gepulsten Mikrowellen von Handys, Bluetooth und Wireless LAN schon nach kurzer Zeit sind. Neueste Forschungsergebnisse zeigen, dass sich schon bei SAR-Werten von 0,002 die Blut-Hirn-Schranke öffnet.

Das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz hat eindeutig Stellung bezogen: Eltern sollten ihre Kinder von Handys  fernhalten. Die russische Strahlenschutzkommission empfiehlt, dass Kinder und Jugendliche, Schwangere und Kranke komplett auf Handys verzichten sollten. Immer mehr Wissenschaftler und Ärzte fordern ein komplettes Handyverbot für Kinder und Jugendliche.

Angesichts dieser brisanten Forschungsergebnisse sollte die Sächsische Staatsregierung besser Vorsorgemaßnahmen treffen, statt als Schirmherr einer als Wettbewerb getarnten Marketing-Aktion für T-Mobile aufzutreten.

In die richtige Richtung geht die Forderung des Leiters des Dresdner Umweltamtes, Dr. Christian Korndörfer, der schon im Sommer 2002 ein Handy-Verbot an Schulen forderte.

Elisabeth von Watzdorf, www.dresden-ungepulst.de

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