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Ehepaar verklagt Telekom - Mobilfunksender errichtet, ohne Nachbarn zu informieren

Aus: Hamburger Morgenpost, 28.12.2001

Ehepaar verklagt Telekom - und fordert den Abbau der Mobilfunk-Sendeanlage

Wandsbek: Angst vor Elektrosmog

Ohne die Nachbarn zu informieren, hat die Mobilnet GmbH der Deutschen Telekom im November auf dem Dach eines Bunkers an der Nebendahlstraße 22 (Wandsbek) eine Mobilfunkanlage errichtet. In dem Wohngebiet breitet sich nun die Angst vor Elektrosmog aus. Grund genug für das Ehepaar Karin und Peter Torner, vor Gericht den Abbau der Anlage zu fordern.

In der Nachbarschaft ist der Sendemast aktueller Gesprächsstoff. "Die Mieter fragen sich, ob sie verstrahlt werden", sagt Hauseigentümerin Karin Torner. Diese Frage will das Ehepaar Torner nun vor Gericht klären, einen Abbau der Anlage erzwingen. "Wir fordern eine genaue Erforschung der Gesundheitsgefahren durch Elektrosmog, bevor man solche Anlagen in Wohngebiete setzt", erklärt Rechtsanwalt Ingo Lill.

Der Anwalt fordert ein "baurechtliches Einschreiten seitens der Behörden". Im Klartext: Den Abbau der Anlage, bis die gesundheitlichen Fragen geklärt sind. Aber auch der Telekom als Betreiber und dem Bundesvermögensamt Pinneberg als Besitzer des Grundstücks flatterten Briefe des Anwalts ins Haus. Mit der Aufforderung, die Mobilfunkstation vom Dach des Bunkers zu entfernen.

Ein schwieriges Unterfangen: Die Bauprüfabteilung des Bezirksamtes Wandsbek hat die Anlage "widerruflich" genehmigt. "Nach dem heutigen Stand der Technik, sind keine gesundheitlichen Schäden zu befürchten", so Abteilungsleiter Klaus Jaerisch. Eine Bürgerbeteiligung sei im Genehmigungsverfahren nicht vorgesehen.

Ein Umstand, mit dem sich das Ehepaar Torner nicht zufrieden geben will. "Notfalls gehen wir vor Gericht durch alle Instanzen", geben sich beide kämpferisch.

M. Hase

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