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Flachsmeer: Machbarkeitsstudie zu Schlafstörungen durch Mobilfunksender erfolgreich

Quellen: taz Bremen, Weser-Kurier, General-Anzeiger u.a.

Schlafqualität ist meßbar

Machbarkeitsstudie widerlegt Betreiberargumentation

Weg frei für bundesweite Schlafstudie in der Nähe von Mobilfunksendern

In mehreren norddeutschen Medien sind heute Berichte über den erfolgreichen Abschluß der Machbarkeitsstudie zu Schlafstörungen durch Mobilfunksender erschienen.

Der Generalanzeiger berichtet:

Schlafstudie: Test war erfolgreich

Mobilfunk Umfangreiche Folgestudie soll beantragt werden

Eine Studie, bei der der Einfluss von Mobilfunkstrahlung auf die Schlafqualität gemessen wird, ist machbar. Das ergab ein Probelauf in Flachsmeer.

Von Carmen Leonhard

Flachsmeer - "Schlafen für die Wissenschaft": Unter diesem Motto stand eine Machbarkeitsstudie, an der im Herbst 108 Einwohner von Flachsmeer teilnahmen. Geklärt werden sollte die Frage, ob durch eine Schlafstudie mögliche Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf die menschliche Gesundheit aufgespürt werden können. Die Technik, die Methodik und die Zuverlässigkeit der Probanden standen auf dem Prüfstand.

Gestern präsentierte Professor Heidi Danker-Hopfer von der Freien Universität Berlin das Ergebnis: "Die Machbarkeit ist gegeben."

Mit Hilfe der von den Westoverledingern im Probelauf getesteten Untersuchungsmethodik könne man nach einem möglichen Zusammenhang zwischen Mobilfunkstationen und Schlafstörungen forschen, so Danker-Hopfe. Eine umfangreiche Schlafstudie soll jetzt bundesweit beantragt werden.

Die Qualität der in Flachsmeer gewonnenen Schlafdaten sei sehr gut, erklärte Professor Heidi Danker-Hopfe gestern bei einer Informationsveranstaltung im Saal Reepmeyer.

Der Weser-Kurier berichtet zum gleichen Thema:

Schlaf-Qualität ist in großem Stil messbar

Studie beweist: Gesundheitliche Folgen von Mobilfunk-Sendemasten können untersucht werden

Von unserer Redakteurin
Kornelia Hattermann

Flachsmeer. Es ist machbar, den Schlaf von Einwohnern im Feldversuch zu messen. Dieses Ergebnis einer Studie stellte das niedersächsische Landesgesundheitsamt gestern Abend im ostfriesischen Flachsmeer vor. Dort haben 100 Einwohner im Alter von 15 bis 82 Jahren zwei Wochen lang mit Aufzeichnungsgeräten an der Stirn geschlafen und jeweils morgens und abends umfangreiche Fragebogen ausgefüllt. Ein Team um Heidi Danker-Hopfe, Leiterin des Schlaflabors der Freien Universität Berlin, hat die Machbarkeitsstudie wissenschaftlich vorbereitet, begleitet und die Daten ausgewertet.

Damit ist jetzt die Voraussetzung geschaffen, die Auswirkungen elektromagnetischer Felder zu messen, die von Mobilfunk-Sendemasten ausgehen. Bürgerinitiativen in ganz Deutschland fordern seit langem solche Untersuchungen wegen möglicher Gesundheitsgefahren durch Strahlenbelastung. Die Betreiber von Mobilfunk-Sendemasten lehnten es bisher ab, eine bundesweite Studie zu unterstützen (für die sie ihre Sendestationen nachts auch abschalten müssten). Begründung: Die Machbarkeit einer solchen Untersuchung sei nicht bewiesen. Dieses Argument ist nun widerlegt.

Nach Meinung von Adolf Windorfer, Leiter des Landesgesundheitsamts, stehen die Chancen für die Finanzierung einer bundesweiten Studie durch das Bundesamt für Strahlenschutz gut – wenn die Konzeption für eine Untersuchung an mehreren Standorten in Deutschland stimmt.

Die Kosten von rund 50000 Euro für das jetzt ausgewertete Machbarkeitsprojekt hat das niedersächsische Sozialministerium getragen.

Ausserdem gab es einen Kurzbericht in der taz Bremen:

Handy-Strahlen im Test

FLACHSMEER dpa  Die möglichen Auswirkungen von Mobilfunk- Sendern auf den menschlichen Schlaf bleiben weiter auf dem Prüfstand. Nach einer Vor-Studie in der ostfriesischen Ortschaft Flachsmeer (Kreis Leer) gebe es jetzt Entwürfe für eine bundesweite Untersuchung. Nach den Angaben der Leiterin des Projekts, Professor Heidi Danker-Hopfe von der Universität Berlin, gab es Schlaf-Studien bisher nur mit jungen und gesunden Menschen im Labor.

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