Quelle: Süddeutsche Zeitung, 21.06.2002

Per Mausklick in den Antennenwald

Matthias Kurth, Chef der Bonner Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP), gibt sich optimistisch. Mit der Inbetriebnahme einer elektronischen Datenbank der RegTP, die per Internet Auskunft über die technischen Daten von rund 41000 deutschen Mobilfunkstandorten und 10000 weiteren Sendeanlagen gibt, besteht nach Einschätzung von Kurth die Chance, die zum Teil sehr emotional ausgetragene Diskussion über den Elektrosmog des Handy-Telefonierens wieder etwas zu versachlichen.

Die vom Bundeswirtschaftsministerium initiierte und in Zusammenarbeit mit den Mobilfunkbetreibern und den kommunalen Spitzenverbänden errichtete Datenbank der Regulierungsbehörde in Bonn gibt detaillierte Auskünfte über die jeweiligen Mindest-Sicherheitsabstände der stationären Sendeantennen, über die Strahlungsintensität jeder einzelnen Funkanlage, über die Sendeleistungen von Wettbewerbern am gleichen Standort sowie über die relevanten Feldstärken anderer Sender in der Umgebung. Die neue Datenbank birgt allerdings auch den Keim für eine neue Auseinandersetzung, denn deren Nutzerkreis wurde durch passwortgeschützten Zugang nur auf Landes- und Kommunalbehörden eingeengt, die selbst darüber entscheiden können, ob sie ihre Erkenntnisse an Umweltschützer oder Bürgerinitiativen weiter geben wollen.

Gerhard Hennemann

Kommentar der Elektrosmognews: Eine solche Datenbank hat nur Sinn, wenn sie JEDEM zugänglich ist. Jeder hat das Recht, zu erfahren, welche Sender sich in seiner Nähe befinden - siehe Umweltinformationsgesetz.