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Bundesamt für Strahlenschutz: Interessante Aussagen

Quelle: Dipl. Ing. Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz
Evangelische Akademie Loccum, 11.2. bis 13.2.2002, nachzulesen auf www.bfs.de

Der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, trat als Redner auf der obengenannten Tagung auf. Das Bundesamt für Strahlenschutz schloß noch vor einem halben Jahr jede Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunk aus, inzwischen sind selbst von dort schon ganz andere Töne zu vernehmen. Obwohl wir vielen Aussagen des Bundesamtes für Strahlenschutz in keiner Weise zustimmen können, so enthält die Rede doch einige "interessante" Passagen. Die komplette Rede kann auf www.bfs.de nachgelesen werden. Hier einige Auszüge, die wir als "interessant" bewerten:

...Festzuhalten ist, dass in der Tat einmal mehr viele der Meinung waren, dass man nur laut genug über die Segnungen einer neuen Technologie reden müsse, damit die "Bedenkenträger" verstummen. Dass die Aufstellung der Sendemasten auf Wohnhäusern und öffentlichen Gebäuden den Charakter von Verschlusssachen erhielten, trug ein Übriges dazu bei...

...Wie so häufig in der Vergangenheit, drängt sich jedoch auch hier bei einer wirtschaftlich so bedeutenden Technologie die Frage auf, ob der Umwelt- und Gesundheitsschutz - hier konkret der Strahlenschutz - sich hinten anstellen muss?...

...Das BfS setzt sich für Vorsorge ein - unnötige Expositionen müssen vermieden und unvermeidbare Expositionen müssen so weit wie möglich minimiert werden...

...Der Schutz der Gesundheit der Menschen, die den Mobilfunk selbst nutzen, aber auch derjenigen, die in der Nähe von Sendeanlagen wohnen, muss sichergestellt sein. Nur dann kann und darf der Mobilfunk in unserer Gesellschaft eine Zukunft haben...

...Manchmal wird der Vorwurf erhoben, die Forderung nach Vorsorge im Bereich des Mobilfunks sei populistisch und hätte nichts mit dem wissenschaftlichen Kenntnisstand zu tun. Derartige Äußerungen scheinen interessengeleitet zu sein...

...Die nüchterne Bewertung des Erkenntnisstandes zeigt, dass wissenschaftliche Hinweise auf mögliche Risiken tatsächlich bestehen. Ein "Nicht-Sehen-Wollen" bzw. das "Wegdiskutieren" dieser Erkenntnisse mag kurzfristig vielleicht helfen - langfristig wird es nicht zur Akzeptanz der technischen Infrastruktur beitragen...

Vorsorgemaßnahmen müssen drei verschiedene, sich ergänzende Bereiche umfassen: Das sind Maßnahmen,
 1. die eine möglichst geringe Exposition durch den Mobilfunk sicherstellen.
 
 2. Maßnahmen, die sicherstellen, dass die Bevölkerung ausreichend informiert ist und in Entscheidungen wie z.B. die Errichtung von Sendemasten, eingebunden wird und
 
 3. Maßnahmen, die offene wissenschaftliche Fragen durch zielgerichtete Forschung klären.

...Eine möglichst geringe Exposition der Bevölkerung muss ein allgemein anerkanntes Qualitätsziel darstellen und zwar sowohl bei der Netzplanung als auch bei der Errichtung einzelner Basisstationen...

...Kinder sind in der Entwicklung und reagieren daher auf Umwelteinflüsse häufig empfindlicher als Erwachsene und haben auf Grund ihres Alters einen langen Zeitraum eventuelle Wirkungen auszuprägen...

...Bei der Vorsorge sind aber nicht nur die Netzbetreiber gefordert, sondern jeder Nutzer kann durch geeignetes individuelles Verhalten dazu beitragen, dass die Intensitäten, denen er ausgesetzt ist, gering bleiben. Ich habe aus diesem Grund Empfehlungen zum umsichtigen Gebrauch von Handys veröffentlicht. Diese gelten selbstverständlich in besonderem Maße für Kinder. Ziel dieser Empfehlungen ist es, die Expositionsdauer kurz und die Intensität der Felder, denen die Nutzerinnen und Nutzer ausgesetzt sind, gering zu halten. Die wichtigsten Punkte sind:

- In Situationen, in denen genauso gut mit einem Festnetztelefon wie mit einem Handy telefoniert werden kann, das Festnetztelefon zu verwenden,
 
- Telefonate per Handy kurz zu halten,
 
- Nicht bei schlechtem Empfang zu telefonieren,
 
- Head-Sets zu verwenden und
 
- Handys zu verwenden, bei denen die Exposition des Nutzers möglichst gering ist. (kleiner SAR-Wert)
 
...Es geht bei der Aussendung elektromagnetischer Felder um die Veränderung unserer Lebenswelt und wer sich hierüber informieren möchte, muss m.E. die Informationen problemlos erhalten...

...Als Grundlage hierfür habe ich Ende 2001 eine bundesweite repräsentative Umfrage bei Personen über 14 Jahren in Auftrag gegeben, die Ausmaß und Verteilung von Sorgen und Ängsten in der Bevölkerung wegen schädlicher Auswirkungen des Mobilfunks ermittelte.

Einige wichtige Vorabergebnisse dieser vor Kurzem abgeschlossenen Umfrage sind:

35 % der Bundesbürger (ab 14 Jahren) machen sich Sorgen wegen der elektromagnetischen Felder im Zusammenhang mit dem Mobilfunk und schnurlosen Telefonen. Dabei gilt die Sorge am häufigsten dem Handy (81 % aller Besorgten), gefolgt von den Sendeanlagen (57 %) und an dritter Stelle dem schnurlosen Festnetztelefon (37 %). Bei den 20 bis 49-Jährigen ist der Anteil der Besorgten höher, bei den Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Älteren niedriger als im Durchschnitt...

...Des weiteren sollen Berichte über Auswirkungen der Felder bei Tieren und bei Menschen im Experiment überprüft werden...

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frage nach Zusammenhängen zwischen den Feldern des Mobilfunks und der Häufigkeit von Erkrankungen und Beschwerden. Hier sollen epidemiologische Studien zur Klärung beitragen.

In diesem Zusammenhang müssen insbesondere Verfahren entwickelt werden, die eine aussagekräftige Expositionserfassung ermöglichen.

...unnötige Expositionen müssen vermieden und unvermeidbare Expositionen so gering wie möglich gehalten werden...

...Möglichst geringe Exposition, Aufklärung und Information der Bevölkerung und Forschung...

...Jeder Nutzer kann durch geeignetes Verhalten dazu beitragen, dass die Felder, denen er ausgesetzt ist, gering bleiben... (Anmerkung der Elektrosmognews: Ach ja - wie kann das ein Anwohner machen???)

...In der jüngsten Vergangenheit wurden zweifellos Fortschritte erzielt, doch es bleibt im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher noch viel zu tun, um einen vorsorglichen Gesundheitsschutz auf Dauer sicherzustellen...

Anmerkung der Elektrosmognews: Nach unserer Ansicht wurden bisher keinerlei Fortschritte im Sinne der Verbraucher, Nutzer und Anwohner erzielt. Anwohner haben keinerlei Möglichkeit, sich der Dauerbestrahlung zu entziehen. Ein untragbarer Zustand, der mit dem von Ihnen geäußerten Vorsorgegedanken nicht in Einklang zu bringen ist. Doch, einen Fortschritt gibt es mittlerweile: Die Handynutzer tragen durch ihr Telefonverhalten bereits zur Senkung ihrer eigenen Strahlenbelastung und zur Schwächung der Finanzkraft der Mobilfunkbetreiber bei: Denn die Umsätze sinken nachweislich bereits rapide. Wenn Industrie und Politik nichts wirklich Wirksames tun, wird sich dieser Trend extrem verstärken und zum Finanzkollaps der Betreiber führen, ganz zu schweigen vom Imageverlust, der bereits da ist. Und ganz zu schweigen von den vielen Toten, die eine solche Ignoranz unweigerlich fordern wird. So äußerte sich auch Prof. Dr. Buchner vor wenigen Tagen: "Viele Menschen werden sterben, wenn sich nichts ändert. Die heutige Mobilfunktechnologie ist Mord!"

Nächste Demo: Nürnberg-Moorenbrunn, 22.2., 15.30 Uhr, am Ende der Ossiacher Straße

Details zur nächsten Demo: http://www.schandfleck-nuernberg.de/

Mailkontakt: webmaster@elektrosmognews.de

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