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Bundesamt für Strahlenschutz fordert Strahlungsminimierung bei Handys und Mobilfunksendern

Quelle: Pubmed sowie Gesundheitswesen 2002 Dec;64(12):651-6

Anne Dehos vom Bundesamt für Strahlenschutz fordert Einhaltung des Vorsorgeprinzips

Hinweise auf biologische Wirkungen unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte

Mögliche Risiken könnten große Gruppen von Menschen betreffen

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat in einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift "Gesundheitswesen" eine Minimierung der von Handys und Mobilfunksendern ausgehenden elektromagnetischen Strahlenbelastung gefordert. Es lägen Hinweise auf biologische Wirkungen unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte vor, deren Bedeutung für die Gesundheit des Menschen noch unklar sei. Mögliche Risiken könnten jedoch große Gruppen von Menschen betreffen.

Das Bundesamt für Strahlenschutz fordert deshalb die Einhaltung des Vorsorgeprinzips und verweist dabei auf 3 Basisgrundsätze:

1. Die Exposition der Allgemeinbevölkerung soll bei elektromagnetischen Feldern so niedrig wie möglich sein. Dies gilt sowohl für Mobilfunksender als auch für Handys.

2. Die Bevölkerung muss objektiv und verständlich über die Risiken informiert werden und an den Entscheidungen beim Bau und Betrieb von Mobilfunksendern beteiligt werden.

3. Wissenschaftliche Unsicherheiten müssen durch professionelle Forschungsprogramme reduziert werden.

Kommentar der Elektrosmognews:

Die Forderungen sind richtig, aber wo ist die Umsetzung?

Punkt 1: Emissionsreduzierung: Mobilfunkbetreiber tun das nicht freiwillig, also müssen sie durch entsprechende Gesetze bzw. drastische Grenzwertsenkungen dazu gezwungen werden. Hierbei sind die bereits vorliegenden Ergebnisse epidemiologischer Studien bei Anwohnern von Rundfunksendern zu berücksichtigen, die sämtlich erhöhte Kinderleukämie-Raten bei Anwohnern unterhalb der Grenzwerte gefunden haben sowie die bereits in grosser Zahl vorliegenden Verdachtsfälle bei Anwohnern von Mobilfunksendern (vor allem Gehirntumor und Leukämie).

Punkt 2: Nachrichtenagenturen wie dpa, die sich offensichtlich weniger am Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit als vielmehr am eigenen wirtschaftlichen Interesse orientieren und mehr als die Hälfte des Nachrichtenmarktes abdecken (Monopolstellung), müssen dazu gezwungen werden, die Bevölkerung objektiv und verständlich über die Risiken aufzuklären. Vielleicht sollte dpa dazu kompetente und unabhängige Redakteure einstellen, die von dem Gebiet etwas verstehen. Die Zeit dafür ist überreif. Oder die Strukturen der Medienlandschaft müssen geändert werden. Die Krise auf dem deutschen Zeitungsmarkt kommt nicht von ungefähr. Die Bürger sind nicht so dumm, wie die Medienmogule annehmen und verzichten zunehmend auf Werbung im redaktionellen Teil, Unwichtiges, Auslassungen und Lügen.

Bisher sind nicht einmal die Warnungen und Hinweise des Bundesamtes für Strahlenschutz in den breiten Medien veröffentlicht worden, trotz mehrfacher Nachfrage waren selbst Medien wie das ZDF dazu nicht bereit. Es stünde ja alles auf der Internetseite des BfS. Lieber macht man wirkliche Panik bei Themen wie Acrylamid oder SARS, deren Bedeutung von Wissenschaftlern als sehr gering eingeschätzt wird.

Bürgerbeteiligung beim Bau und Betrieb von Mobilfunksendern - eine richtige Forderung, der ohne die politische Grundlage jedoch die Schärfe fehlt. Es ist an der Regierung, hierfür sofort den Weg zu ebnen oder zu warten, bis das Schiff untergegangen ist.

Punkt 3: Wissenschaftliche Forschung: Vor allem epidemiologische Studien, die nun schon mehrfach angekündigt wurden, müssen sofort durchgeführt werden und mit Messungen gekoppelt werden. Hier müssen auch die bereits vorliegenden epidemiologischen Studien bei Anwohnern von Rundfunk-/TV-Sendern einbezogen werden, die erhöhte Leukämieraten bei Kindern in sendernahen Gebieten gefunden haben sowie sämtliche bereits vorliegende Verdachtsfälle bei Anwohnern von Mobilfunksendern und Handynutzern.

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