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Thüringen - Carius und Landräte positionieren sich zu Höchstspannungsleitungen in Deutschland

Medieninformation 51/2014

Faire Lastenteilung beim Netzausbau

Erfurt- „Thüringen darf beim Netzausbau nicht zum Lastesel der Nation werden. Mit der ‚Thüringer Strombrücke‘ über den Rennsteig – dem Bau einer 380 kV-Leitung – haben wir bereits einen wichtigen Beitrag zum Netzausbau geleistet. Und deshalb haben wir erfolgreich gegen eine weitere Zerschneidung des Thüringer Waldes durch den Bau neuer Höchstspannungsleitungen gekämpft. Nun muss für die geplante Stromtrasse von Halle nach Augsburg mit der Reform des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) erneut der Bedarf überprüft werden. Sollte die Leitung weiterhin erforderlich sein, bestehen wir darauf, dass neben dem Korridor entlang der A 9 auch Varianten außerhalb Thüringens geprüft werden.“ Das sagte Landesentwicklungsminister Christian Carius heute (Dienstag) in Erfurt bei der Unterzeichnung eines ‚Gemeinsamen Positionspapiers für eine faire Lastenverteilung beim Stromnetzausbau in Deutschland‘ zwischen der Landesregierung und den betroffenen Landkreisen entlang der A 9. Zu den Unterzeichnern des Papiers gehören neben Minister Carius die Greizer Landrätin Martina Schweinsburg sowie die Landräte Thomas Fügmann (Saale-Orla) und Andreas Heller (Saale-Holzland).

„Die Energiewende ist wichtig. Wir brauchen aber dringend eine faire Lastenverteilung für die Umsetzung der Energiewende. Deshalb lehne ich weiterhin zusätzliche Höchstspannungsleitungen im Freistaat entschieden ab“, so Carius weiter. „Eine nicht tragbare Belastung einzelner Regionen und Landschaftsräume muss jetzt unbedingt vermieden werden. Deshalb ist die vorgeschlagene Gleichstromtrasse durch den Freistaat nicht akzeptabel und gefährdet im Übrigen auch die Akzeptanz der Bürger für die Energiewende. Diese Position werde ich weiterhin mit Nachdruck gegenüber der Bundesnetzagentur und den Übertragungsnetzbetreibern vertreten.“

Hintergrund:
Thüringen ist im aktuellen Bundesbedarfsplan mit der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) im Korridor D von Bad Lauchstädt bei Halle bis Meitingen bei Augsburg und mit dem HGÜ-Korridor C von Wilster bei Itzehoe (Schleswig-Holstein) bis Grafenrheinfeld (Bayern) gelistet. Während hinsichtlich des HGÜ-Korridors C mittlerweile eine Alternativtrasse westlich von Thüringen (über Hessen) vorgezogen wird, ist im HGÜ-Korridor D eine alternative Trassenführung außerhalb Thüringens (über Sachsen) bislang nicht vorgesehen.

Die für den HGÜ-Korridor D verantwortlichen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und Amprion haben bereits am 14. Januar 2014 einen Vorzugstrassenkorridor entlang der Bundesautobahn A 9 bekannt gemacht. Die ursprünglich erwogene Querung des Thüringer Waldes parallel zur Thüringer Strombrücke war damit vom Tisch. Die finale Entscheidung über den Verlauf von bundesweiten Korridoren trifft die Bundesnetzagentur.
Die Thüringer Landesregierung hat bereits am 26. November 2013 zu den Stromtrassenplänen des Bundes Stellung bezogen und verdeutlicht, dass

◦der Neubau weiterer Höchstspannungsleitungen zu einer unverhältnismäßigen Belastung Thüringens führen würde,
◦die Thüringer Raumordnungspläne bei den weiteren Planungen zwingend zu berücksichtigen sind,
◦eine weitere Querung des Thüringer Waldes mittels einer Höchstspannungsleitung abgelehnt wird und
◦im Korridor D ein östlicher Grobkorridor außerhalb Thüringens in die Alternativenprüfung mit einzubeziehen ist.

Quelle
http://www.thueringen.de/th9/tmblv/presse/pm/77329/index.aspx

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