Medienmitteilung vom Dachverband Elektrosmog Schweiz und Liechtenstein, St. Gallen 19.12.2013
Gegendarstellung zur Medienmitteilung des ForumMobil und des schweizerischen Verbandes der Telekommunikation (ASUT) vom 3. Dezember 2013
Das Märchen, dass die „rigiden“ schweizerischen Grenzwerte Ursache für die hohen Infrastrukturkosten des Mobilfunks und damit auch für die hohen Preise seien, wird leider immer noch gerne verbreitet. Der wahre Grund liegt jedoch darin, dass die Zahl der potentiellen Kunden in der kleinen Schweiz vergleichsweise bescheiden ist und sich erst noch auf drei Konkurrenten verteilt. Die Deregulierungseuphorie der 1990er Jahre zeigt jetzt ihre negativen Auswirkungen.
Ebenso ist die Behauptung, dass die Bevölkerung in der Schweiz wegen dem schweizerischen Anlagegrenzwert zehn Mal besser geschützt sei als das übrige Europa eine Täuschung der Bevölkerung. Es gibt auch keine einheitlichen europäischen Grenzwerte. Einzelne EU-Länder haben sogar tiefere Immissionsgrenzwerte. Untersuchungen in Deutschland haben zudem ergeben, dass die meisten Antennen dort auch die angeblich „rigiden“ Grenzwerte der Schweiz einhalten. Wenn man Messwerte vergleicht, stellt man auch praktisch nur geringe Unterschiede fest. Diese fallen oft zu Ungunsten der Schweiz aus, weil bei uns die Antennendichte pro Fläche höher ist als in grösseren Ländern. Ausserdem ist es ein weit verbreiteter Irrtum, dass Grenzwerte mit dem Ziel des Gesundheitsschutzes festgelegt werden. Generell werden sie so definiert, dass sie der Industrie die Freisetzung von Umweltgiften wie Funkstrahlung aus technischer und wirtschaftlicher Sicht ermöglichen.
Der Dachverband Elektrosmog Schweiz und Liechtenstein legte bereits im Sommer 2013 Bundesrat, Parlament, Ämtern, Gerichten und den Medien in einer umfassenden Stellungnahme dar, wie man mit Innovation und entsprechenden Rahmenbedingungen den Anforderungen an die zukünftige mobile Kommunikationsinfrastruktur gerecht werden kann, ohne die Bevölkerung einer übermässig hohen und damit nachweislich gesundheitsschädlichen Funkstrahlung auszusetzen. Die gesamte Wirtschaft wird davon profitieren, wenn durch gezielte strahlungsmindernde Massnahmen die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmerschaft erhalten bleibt. Es wird zudem erläutert, wie der Staat das volkswirtschaftliche Risiko des Technologiemonopols Mobilfunk vermindern könnte und damit Druckversuchen besser widerstehen könnte. Unsere Stellungnahme vom Sommer 2013 ist auf unserer Homepage (www.funkstrahlung.ch) mit dem Titel „Wege aus dem Mobilfunk-Dilemma, mit Innovation statt Technologiemonopol zu weniger Strahlenbelastung“, einsehbar.
Kontakt: markus.lauener@bluewin.ch
Markus Lauener
Präsident
Dachverband Elektrosmog Schweiz und Liechtenstein
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