Basel
Medienmitteilung der Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU)
Mobilfunk: AefU verlangen schärfere Grenzwerte
Die Internationale Krebsagentur IARC bezeichnet Mobilfunkstrahlung als «möglicherweise krebserregend». Die IARC stuft das Krebs-Risiko dieser Strahlung somit gleich ein wie beim zu Recht verbotenen Insektengift DDT. Die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz (AefU)stellen mit Besorgnis fest, dass die geltenden Grenzwerte die Schweizer Bevölkerung – insbesondere empfindliche Bevölkerungsgruppen wie Kinder und schwangere Frauen – ungenügend schützen. Sie verlangen deshalb in einem Brief an die Vereinigte Bundesversammlung die konsequente Umsetzung des Vorsorgeprinzips und – angesichts des Krebsrisikos – tiefere Grenzwerte.
Im Kinderzimmer, in der Wohnung, unterwegs im Tram und im Büro: Die Strahlenbelastung durch Babyphone, Mobilfunk, WLAN etc. nimmt stark zu. Dies, obwohl immer mehr Studien vor schwerwiegenden gesundheitlichen Konsequenzen für Mensch und Tier durch Elektrosmog warnen:
Von Kälberblindheit über Alzheimer bis Krebs
Da Magnetfelder z.B. von Stromleitungen das Leukämierisiko bei Kindern verdoppeln, stufte die internationale Krebsagentur (IARC) solche Felder schon 2001 als möglicherweise krebserregend ein. 2008 postuliert eine Schweizer Studie ein erhöhtes Alzheimerrisiko bei Anwohnern von Hochspannungsleitungen. Untersuchungen zu Handynutzung und Hirntumor zeigen ein erhöhtes Risiko. Darum stuft die Internationale Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2011 auch Mobilfunkstrahlung als „möglicherweise krebserregend“ ein. Die Universität Zürich hielt zudem 2012 fest, dass während des Betriebs einer Mobilfunkantenne in einem Kuhstall 10fach häufiger Kälberblindheit auftritt.
Vorsorgeprinzip konsequent umsetzen und Grenzwerte senken
«
Aus medizinischer Sicht muss bei Mobilfunk, WLAN, Hochspannungsleitungen etc. das Vorsorgeprinzip durchgesetzt werden », bilanziert AefU-Präsident Dr. med. Peter Kälin, wie dies auch die Österreichische Ärztekammer kürzlich im Zusammenhang mit Smart Meters fordert.
Deshalb verlangen die Aefu, die Grenzwerte um den Faktor 10 zu senken. Dazu fordern sie den Bundesrat und die Vereinigte Bundesversammlung am 16. März 2012 per Brief auf.
Ausserdem hat Nationalrätin Dr. med. Yvonne Gilli die AefU-Anliegen aufgenommen. Sie will vom Bundesrat wissen, ob er bereit ist, die Bevölkerung zu schützen, das Vorsorgeprinzip anzuwenden und die Grenzwerte zu senken.
Kontakt:
Dr. Martin Forter, Basel, Geschäftsleiter AefU 061 691 55 83
Dr. med. Peter Kälin, Leukerbad, Präsident AefU 027 470 21 77
Den Brief an die Bundesversammlung und den Vorstoss Gilli finden Sie unter http://www.aefu.ch.
Bei den Ärztinnen und Ärzten für Umweltschutz (AefU) sind rund 1’500 ÄrztInnen aus der Schweiz organisiert. Die AefU bestehen seit 25 Jahren.
http://www.aefu.ch/typo3/fileadmin/user_upload/aefu-data/b_documents/Aktuell/M_120322_NIS.pdf
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Siehe auch Diskussion/Kommentare
http://www.hese-project.org/Forum/allg/index.php?id=3975