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Schnurlos-Telefone strahlen kräftig (weiter)

In Ihrer Februar Ausgabe hat sich die Zeitschrift „Ökotest“ wieder einmal der Elektrosmogbelastung durch schnurlos Telefone angenommen.
Das Wichtigste vorab: Es gibt jetzt immerhin ein Gerät dass mit „befriedigend“ und ein Gerät, dass mit „ausreichend“ beurteilt wurde. Zwei Telefone wurden mit „mangelhaft“ und die restlichen neun Geräte auf Grund der hohen Strahlenbelastung mit „ungenügend“ bewertet.
Alle mit „mangelhaft“ und „ungenügend“ beurteilten Geräte strahlen ununterbrochen, mit viel zu hoher Intensität, unabhängig davon, ob gerade telefoniert wird, oder nicht.
In Deutschland hat sich der DECT Standart eigentlich zu fast 100% durchgesetzt. Die Problematik dieser Technik liegt in der gepulsten Strahlung, die gesundheitlich weitaus kritischer bewertet wird, als die analoge Technik der alten CT1+ Geräte, die übrigens hier und da noch angeboten werden.
Nach Meinung von „Ökotest“ „nehmen wir alle mehr oder weniger freiwillig an einem Grossversuch teil“.
Nach wie vor gibt es in seriösen wissenschaftlichen Studien unterschiedliche Beurteilungen im Hinblich auf die gesundheitliche Gefährdung. Dies reicht von „völlig ungefährlich“ bis hin zur „erheblichen Gefährdung“. Wie immer liegt die Wahrheit wahrscheinlich dazwischen. Bei der Beurteilung der Studien sollte man nach den Auftraggebern fragen um dann ggf. Rückschlüsse auf die Interpretation der Ergebnisse ziehen zu können. Es gilt häufig noch die alte Regel: „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“.
Vorsorgemassnahmen sind daher sicherlich für elektrosensible Personen weiterhin sinnvoll. Immerhin geht man in Deutschland von einem Prozentsatz von ca. 6% elektrosensiblen Personen aus. Aber auch Kinder, Heranwachsende und ältere Menschen sollten sich vor der
hohen Strahlenbelastung schützen. Diskutiert werden derzeit gesundheitliche Auswirkungen der hochfrequenten elektromagnetischen Strahlung bei verschiedenen Stoffwechselerkrankungen oder sogar die Förderung einiger Krebserkrankungen.
Selbst das relativ kritische Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt eine vorsorgliche Strahlenreduzierung und eine Abschaffung des Dauerbetriebs der DECT-Telefone, denn alle getesteten Geräte strahlen unter Zugrundelegung biologischer Vorsorgewerte zu stark. Da es nun aber immerhin Geräte-Alternativen gibt, die wenigstens nur beim Telefonieren Elektrosmog verursachen und nicht mehr im Stand-By-Betrieb, hat es der gesundheitsbewusste Verbraucher selbst in der Hand, ob er sich ein strahlungsarmes Gerät anschafft, oder sein Telefonverhalten ändert: Kurze Gespräche mit dem schnurlos Telefon – bei längeren Gesprächen oder bei beruflicher Nutzung schnurgebundene Geräte verwenden. Aber auch ein Abstand von einigen Metern von der Basisstation des Telefons kann die Strahlenbelastung schon um ein Vielfaches reduzieren. Daher sollte die Basisstation stets mit einem möglichst grossen Abstand von Schlaf- und Kinderzimmern oder bevorzugten Aufenthaltsbereichen, wie z.B. dem Wohnzimmer aufgestellt werden. Eine Umlegung der Telefondose oder eine längere Anschlussleitung von der TAE-Dose zur Basisstation des Schnurlos-Telefons ist sicherlich das kleinere Übel.

Harald Moritz – Ph.D.
www.haraldmoritz.page.ms

Quellenangaben: Öko-Test – Ausgabe 02/2006
Elektrosmog – Ursachen, Gesundheitsrisiken, Schutzmassnahmen
Autor: Harald Moritz, Shaker-Verlag, Aachen, ISBN 3-8322-4378-X

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