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Valladolid: Weiteres Urteil zugunsten der Einwohner gesprochen - zukünftig 100%ige Zustimmung der Bewohner erforderlich - 3 weitere Leukämiefälle in Schule in Cordoba - Genehmigungsstopp für Mobilfunkantennen verfügt

Quelle: nortecastilla.es, El Mundo, eigene Recherchen, 19.01.2002

Der Richter Javier Pardo Muñoz hat ein weitreichende Urteil zugunsten der Bevölkerung gesprochen, das von großer Bedeutung sein wird. Zukünftig dürfen Mobilfunkantennen und Mobilfunksender nur noch bei 100%iger Zustimmung der Bewohner montiert und in Betrieb genommen werden. Der Richter war der Ansicht, daß diese Art von Arbeiten, die erforderlich, sind, um die Antennen zu montieren, gemeinsame Elemente der Immobilie betreffen und deshalb einen völligen Konsens erfordern.

Wenn auch nur 1 Bewohner nicht zustimmt, dürfen Anlagen zukünftig nicht mehr betrieben werden. Diese Entscheidung gilt für einen konkreten Einzelfall im Stadtbezirk 2 La Victoria, Calle Coinvasa, könnte aber als Präzedenzurteil von weitreichender Bedeutung sein und das Geschäft der Mobilfunkbetreiber ganz erheblich behindern, da es fast keine Fälle von 100%iger Zustimmung gibt, im Gegenteil, der Widerstand wird immer größer.

Die Betreiber haben Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt.

Der Richter gab mit dem Urteil der Klage eines Einwohners statt und verfügte die "Wiederherstellung des alten Zustandes des Daches vor Beginn der Arbeiten" und somit die Demontage der Antennen.

Das Urteil zieht bereits in ganz Spanien seine Kreise.

Die Bewohner der Straße Las Acacias des Stadtbezirks Garrido, Salamanca, werden ebenfalls Klage einreichen und vor Gericht fordern, daß ein Mobilfunkbetreiber eine Antenne entfernt, die dieser vor mehr als 4 Jahren auf dem Dach ihres Hauses errichtete. Nach ihren Angaben hatten damals nur sehr wenige Einwohner der Installation der Antenne zugestimmt, die Entscheidung wurde somit nicht einstimmig getroffen. Die Anwohner hatten mehrmals an den Betreiber geschrieben, ohne daß sie irgendeine Antwort erhalten hatten.

Das kennt man. Auch in Deutschland ignorieren die Betreiber die Bevölkerung völlig und werfen deren Briefe in den Papierkorb.

Die Eltern der betroffenen Kinder der Schule in Valladolid haben bisher 3 Prozesse gegen die Betreiber gewonnen. Weitere Prozesse laufen noch, so unter anderem Schadensersatzforderungen der Eltern.

Weitere Leukämiefälle bei Mobilfunkantennen aufgetreten: Ronda, Sevilla, Malaga

Unterdessen wurden 3 weitere Fälle von Krebshäufungen bei Mobilfunkantennen bekannt: in Sevilla, Ronda (Málaga) und Córdoba (hier erkrankten wieder 3 Kinder einer Schule an Leukämie, bei der sich Mobilfunkantennen befinden). Damit sind bisher in der Nähe von Antennen mehr als 30 verdächtigte Krebsfälle bekannt, darunter viele Kinder und junge Menschen.

Ein Anwohner der Schule Garcia Quintana reichte ebenfalls Klage ein. Er hatte nie zuvor Epilepsie und erlitt im Jahre 2001 2 schwere Anfälle mit Zuckungen und allgemeinen Epilepsiesymptomen.

Genehmigungsstopp für Mobilfunkantennen verfügt

Die Verwaltung von Valladolid genehmigt bis auf weiteres keine weiteren Mobilfunkantennen mehr, bis die entsprechenden Untersuchungen abgeschlossen sind. Diese werden mindestens 6 Monate dauern und aller Voraussicht nach in bedeutsamen Änderungen der Vorschriften münden.

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