Hier geht es zurück zur Startseite der Elektrosmognews

Skandalös: In Zukunft soll jeder mit einem Handy geortet werden können - Datenschutz?

Aus: Kölner Stadt-Anzeiger, 09.01.2002 - mit Kommentar der Elektrosmognews

Ortungsdienste per Handy sollen Massengeschäft werden

Hamburg - Spezielle Handy-Ortungsdienste, mit denen sich Freunde in der Nähe aufspüren oder der Aufenthaltsort von Kindern bestimmen lassen, wird es künftig immer häufiger geben. Das Geschäft mit den so genannten M-Tracking-Diensten werde sich bis 2004 am Markt etablieren, prognostiziert die Mummert + Partner Unternehmensberatung in Hamburg.

Mehr Sicherheit sei einer der Hauptgründe für den Handykauf, so Mummert + Partner. Die Anbieter hätten reagiert und böten entsprechende neue Dienste an. So könnten beispielsweise Handys in der Kleidung oder in den Kuscheltieren von Kindern versteckt werden und überwachen, wo sich die Kleinen jeweils aufhalten. Die erste Anwendung sei bereits als so genannter Phonetracker auf dem Markt. Auch könnten sich bewegliche Gegenstände wie etwa das eigene Auto per Handy orten lassen.

«Friend Finder»-Dienste könnten dem Kunden überdies anzeigen, ob Freunde oder Bekannte in der Nähe sind. Mit den so genannten Community-Diensten werde vor allem die besonders lukrative Kundengruppe der Jugendlichen angesprochen, die schon das SMS-Geschäft zum Überraschungserfolg gemacht habe. (gms)

Kommentar der Elektrosmognews: Da schlägts dem Faß doch den Boden aus bei so viel Dreistigkeit! Machen Sie sich klar, was das bedeuten würde: JEDER, der ein Handy besitzt, kann in Zukunft geortet werden, egal von wem. Wollen Sie das? Damit würde die totale Überwachtung möglich sein. Niemand hat dann nirgends mehr seine Ruhe, von "Sicherheit" kann dann in gar keinem Falle mehr die Rede sein. Einbrecher könnten so bequem feststellen, ob die Hausherren im Hause sind, politische Gegner sich gegenseitig leicht observieren, Unternehmen die Gewohnheiten und den Lebensstil ihrer tatsächlichen und potentiellen Kunden erforschen usw. Der Phantasie der Anwendungsmöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt. Da kommt etwas auf uns, das mancher bereuen wird.

Und Kinder sollten vielleicht lieber von ihren Eltern beaufsichtigt werden, als von einem Handy überwacht werden, das sich in ihrer Kleidung befindet! Das Kind würde somit permanent die Tausend- bis Zehntausendfache Strahlendosis einer Mobilfunkbasisstation erhalten! Wer das seinem Kind antut, handelt in schlimmster Weise verantwortungslos.

Der Gesetzgeber ist gefordert, vor solche geplanten Praktiken einen Riegel vorzuschieben, es sei denn, er wünscht die lückenlose Überwachung seiner Bevölkerung selbst.

Der Handynutzer hat allerdings eine Möglichkeit: Handy aus oder am besten: Handy verschrotten.

Es sei denn, das Festnetztelefon wird in Zukunft komplett abgeschafft, wie Pläne interessierter Kreise der Mobilfunkbetreiber schon einmal verlauten ließen.

Mögen wir davor bewahrt werden. Das Volk wird sich das nicht gefallen lassen!

Hier geht es zurück zur Startseite der Elektrosmognews