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Ab welchem Abstand ist man sicher?

Quelle: Baubiologische Richtwerte und Messungen

Wir möchten heute einmal kurz das leidige Thema "Sicherheitsabstände" ansprechen, da es offensichtlich erhebliche Wissenslücken zu diesem Thema gibt. Daß der in den Standortbescheinigungen angegebene und eingehaltene "Sicherheitsabstand" von wenigen Metern für die Vermeidung biologischer Effekte und damit letztendlich über die Jahre von schweren Erkrankungen nicht ausreichend ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen und ist weitestgehend bekannt.

Erhebliche Unsicherheiten gibt es bei der Bevölkerung jedoch, was die wirklich erforderlichen Schutz- und Vorsorgeabstände sowie die sogenannten "sensiblen Bereiche" betrifft.

Zunächst zu den Abständen. Entscheidend hierfür ist nicht die Zahl in Meter oder gar die Sendeleistung der Antenne, sondern einzig und allein die Immission, das heisst, das, was bei den Menschen ankommt, in ihren Schlafzimmern, Wohnzimmern, Aufenthaltsräumen, auf ihren Balkons, Terrassen, in ihren Gärten, an ihren Arbeitsstellen und in den Erholungsräumen. Nur das zählt und nicht der Abstand.

Eine wichtige Rolle spielen dabei:

- Dazwischenliegende Gebäude
- Dazwischenliegende Hügel, Bäume, Wälder oder sonstige dämpfende Hindernisse
- Höhenunterschied zur Antenne
- Richtung der Antenne (höchste Werte in Hauptstrahlrichtung)
- Stärke des Senders
- Baumaterial der Wände, Fenster und des Daches (Wärmeschutzglas in den Fenstern schirmt gut ab, normales Fensterglas läßt die Strahlung ungehindert durch, ein weiterer Schwachpunkt ist fast immer das Dach, durch das die Strahlung meist nahezu ungedämpft eindringt. Auch bei den Wänden gibt es große Unterschiede.)
- Reflexionen, welche die Immission verstärken können
- Weitere Mobilfunksender innerhalb der Häuser: Handys, DECT-Telefone, Mikrowellen

So kann man noch in kilometerweiter Entfernung zur Antenne viel zu hohe Werte messen, wenn keine Hindernisse dazwischen liegen. In diesem Falle nützt ein "Sicherheitsabstand" von 100 oder 300 Meter gar nichts. Nur durch Messungen läßt sich überprüfen, ob baubiologische Werte eingehalten werden oder nicht.

Genauso unsinnig ist das immer wieder gebrachte "Argument" der Betreiber, unter der Antenne strahle es nicht. Räume, die sich direkt unter einer Antenne befinden (bei Antennen auf Hausdächern/Wohnblöcken usw.), unterliegen sehr starken Strahlenwerten, was sich leicht durch Messungen überprüfen läßt, es sei denn, das Haus hat einen kompletten Metallmantel einschließlich Dach, was selten der Fall sein dürfte.

Genauso ist es mit den sogenannten "sensiblen Bereichen". Was ist ein sensibler Bereich? Ein Kindergarten? Eine Schule? Wie lange halten sich die Kinder im Kindergarten auf? Wie lange in der Schule? Und wie lange zu Hause?

Und wer ist denn eigentlich alles sensibel? Kinder? Babys? Jugendliche? Schwangere? Alte? Frauen? Immunschwache? Empfindliche? Menschen mit Erbkrankheiten? Politiker, die sich Sender von ihren Wohngebieten fernhalten? Kurgäste und Urlauber? Wälder, Parks und Erholungsgebiete?

Die Definition sensibler Bereiche ist also ziemlicher Unsinn. Es bedarf einer besseren und ungepulsten Technologie. Im Prinzip müßte heute das gesamte Mobilfunknetz abgeschaltet werden, um wirklich sicher zu gehen. Da dies durch die Milliardenkraft der Mobilfunkindustrie und die von ihnen beeinflußten Politiker nicht so einfach passieren wird, müssen die Immissionen so schnell wie möglich auf das Niveau baubiologischer Werte abgesenkt werden.

Baubiologen fordern, daß 100 Mikrowatt pro Quadratmeter auf keinen Fall irgendwo überschritten werden sollten (hohe bis extreme Belastung). Bei 10-100 Mikrowatt spricht man von einer mittleren Belastung, bei 1-10 Mikrowatt von einer niedrigen Belastung. In den besonders wichtigen Schlafräumen fordern Baubiologen Werte unter 1 Mikrowatt pro Quadratmeter, manche sprechen von 0,05.

In sehr vielen Wohnungen und Häusern werden diese Werte bei weitem nicht eingehalten. Politik und Betreiber tun aus rein finanziellen Interessen momentan überhaupt nichts, um die Bevölkerung zu schützen. Auch vor Gerichten sind die Chancen eher gering und das Kostenrisiko durch hohe Streitwerte groß. Abschirmmaßnahmen sind für die meisten unbezahlbar, Umzug kaum möglich.

Deshalb gibt es nur zwei Möglichkeiten, Industrie und Politik endlich zum Handeln zu zwingen.

1. Auf die Straße gehen und demonstrieren, und zwar regelmäßig
2. Aufs Handy komplett verzichten oder zumindest soweit einschränken wie möglich. Wirksam in diesem Zusammenhang auch: Handyverträge kündigen, keine Handynummern mehr anrufen, keine Anrufe von Handynummern annehmen, jegliche Unterstützung für die Mobilfunkindustrie einstellen und diese damit zur Verbesserung der Übertragungstechnologie und der Standorte zwingen

Nächste Demo: Nürnberg, 11.3., 14.30 Uhr, Südwestpark 38, vor dem VIAG-Interkom-Gebäude

Mailkontakt: webmaster@elektrosmognews.de

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